19 Apr
17:00-18:30

Vortragsreihe: Musik, Klang und Komposition – Dr. Artemi-Maria Gioti (Vortrag auf englisch)

Artemi-Maria Gioti ist Komponistin und Forscherin, in den Bereichen künstliche Intelligenz sowie interaktiver und partizipatorischer Klangkunst. Ihre Forschung befasst sich mit dem transformativen Potenzial neuer Technologien für musikalisches Denken und versucht, Autorschaft und das Konstrukt des musikalischen Werks neu zu definieren. Sie studierte elektroakustische Komposition und Computermusik an der Universität von Makedonien (Griechenland), der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. An der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz promovierte sie auch. Zwischen 2018 und 2022 arbeitete sie als Lehrbeauftragte am Institut für Elektronische Musik und Akustik (IEM) in Graz. Derzeit ist sie Lehrbeauftragte für Neue Medien und Digitale Technologien für Musik an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und forscht im Bereich Musik und KI am University College London (UCL), wo sie am ERC Projekt MusAI arbeitet. In diesem Vortrag wird Dr. Artemi-Maria Gioti einige Ihrer jüngsten interaktiven Arbeiten vorstellen, bei denen es um die gegenseitige Echtzeit-Interaktion zwischen menschlichen Musiker*innen und interaktiven Computermusiksystemen geht. Dieser kompositorische Ansatz beruht auf einem verteilten Konzept von Kreativität, das sowohl menschliche als auch nicht-menschliche Akteur*innen (Computermusiksystem) umfasst und sich in einem hohen Grad an interpretatorischer Freiheit und maschineller Autonomie in diesen Werken bedient. Außerdem wird Dr. Artemi-Maria Gioti kompositorische Herausforderungen dieses Ansatzes und das Potenzial des maschinellen Lernens als Werkzeug für kreative Ideenfindung besprechen.
€ kostenfrei
Online (zum Teilnehmen hier klicken)
26 Apr
17:00-18:30

Vortragsreihe: Musik, Klang und Komposition – Ali Nikrang

Ali Nikrang ist ein KI-Forscher und Digital Artist am Ars Electronica Futurelab in Linz, Österreich. Er studierte Computer Science an der Johannes Kepler Universität in Linz und Komposition mit Schwerpunkt Neue Medien an der Universität Mozarteum in Salzburg. Außerdem erhielt er dort das erste Diplom in Klavierperformance. Bevor er 2011 zum Ars Electronica Futurelab ging, arbeitete er als Researcher am Österreichischen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz in Wien. Ab dem 1. April 2023 wird er sich an der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) dem Fach Künstliche Intelligenz und musikalische Kreation widmen, das sich explizit zum Ziel gesetzt hat, das kreative Potenzial der KI speziell für künstlerisch-musikalische Aufgaben zugänglich zu machen. Seine Forschung befasst sich mit der Interaktion zwischen Menschen und KI-Systemen bei kreativen Aufgaben mit Schwerpunkt Musik. Dazu gehört die Untersuchung kreativer Beiträge von KI-Systemen und wie diese durch die Interaktion und Kollaboration mit dem Menschen gelenkt, verbessert und personalisiert werden können. Er ist der Entwickler des Research-Tools Ricercar, eines KI-basierten kollaborativen Musikkompositionssystems, das für die Komposition klassischer Musik verwendet wird. In diesem Vortrag wird zunächst die Funktionsweise von Creative AI erläutert. Durch eine Gegenüberstellung von kreativer KI und menschlicher Kreativität werden die Unterschiede sowie die Stärken und Schwächen der kreativen KI näher beleuchtet. Darüber hinaus werden wir der Frage nachgehen, wie dieses Potenzial für künstlerische Zwecke genutzt werden kann und warum die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI für künstlerische Projekte unerlässlich ist und wie die Interaktion und Kommunikation zwischen Kunstschaffenden und KI aussehen könnte. (Foto: © tom mesic, Ars Electronica)
€ kostenfrei
Online (zum Teilnehmen hier klicken)
03 Mai
17:00-18:30

Vortragsreihe: Musik, Klang und Komposition – Prof. Leonard Nicola Hein

Nicola L. Hein ist Klangkünstler, Gitarrist, Komponist, forscht im Bereich der Musikästhetik und Kybernetik und ist Professor für Digitale Kreation an der Musikhochschule Lübeck. Seine Arbeit wird von der Interaktion von Klang, Raum, Licht, Bewegung und der emergenten Dynamik ästhetischer Systemen bestimmt. In seiner künstlerischen Arbeit verwendet er physische und elektronische Erweiterungen von Synthesizern und E-Gitarre, Klanginstallationen mit Motoren/Videoprojektionen/Licht, kybernetische Mensch-Maschine-Interaktion mit interaktiven A.I.-Musiksystemen, Augmented Reality, telematische Echtzeitkunst, ambisonische Klangprojektion, Instrumentenbau, konzeptionelle Kompositionen. Die interdisziplinäre Kollaboration mit vielen unterschiedlichen Künstler*innen aus der Musik und ebenso aus der Videokunst, dem Tanz, dem Theater, der Literatur, der Malerei uvm. spielen eine zentrale Rolle in seinem künstlerischen Schaffen. Mit Unterstützung des Goethe-Instituts und vieler anderer Institutionen wurden seine Arbeiten in mehr als 30 Ländern in Nordamerika, Südamerika, Afrika, Asien und Europa realisiert. Der Vortrag “Improvising Machines und Listening Humans” entwickelt sich entlang der Frage, wie sich die Interaktion von Mensch und Maschine in ästhetischen Systemen, als künstlerische Praxis abbilden und entwickeln lässt. Hierbei wird Prof. Nicola L. Hein die Fragestellung anhand seiner eigenen künstlerischen Arbeiten entwickeln. Diese stellen menschlichen Musiker:innen jeweils virtuelle Musiker:innen gegenüber, welche mittels der Hilfe von Machine Learning Anwendungen in der Lage sind, gemeinsam und verbunden in der Differenz zu musizieren.
€ kostenfrei
Online (zum Teilnehmen hier klicken)
17 Mai
17:00-18:30

Vortragsreihe: Darstellende Künste – Sven Sören Beyer

Sven Sören Beyer ist Regisseur, Medienkünstler und Choreograf. Er ist künstlerischer Leiter und Gründer des Berliner Künstlerkollektivs phase7 performing.arts. Nach seiner Arbeit an deutschen Theatern und Opernhäusern gründete er 1999 mit phase7 sein eigenes Künstlernetzwerk. Beyers Cross-Media-Ästhetik, seine Faszination für technologische Innovationen und seine hypnotisierende Kombination aus darstellender und Medienkunst führten ihn u.a. zu Aufführungen in Hellerau/Dresden, Deutsche Oper Berlin, Staatsoper Stuttgart, New Vision Arts Festival Hong Kong und Shanghai China International Festival. Sven Sören Beyer wird in seinem Vortrag Einblicke in das Projekt „chasing waterfalls - An Artificial Intelligence Opera“ geben. Dies ist ein Opernprojekt der freien Performing Arts-Gruppe phase7 performing.arts aus Berlin mit der Semperoper Dresden und dem New Vision Performing Arts Festivals in Hongkong als Ko-Produzenten. Gemeinsam mit dem Komponisten und Dirigenten Angus Lee (Hongkong) und dem Kreativstudio kling klang klong (DEU) begibt sich das Theaterkollektiv auf eine musiktheatrale Reise über die Auswirkungen, die KI und Soziale Medien auf unser Leben haben. In den Prozess der Werkentwicklung, in die Komposition und auch während der Aufführungen ist eine KI als mitgestaltendes Element in einem so genannten Deep Learning Prozess mit eingebunden und wird daher zur Ko-Autorin, Ko-Komponistin und Ko-Performerin. Neben der KI als mitgestaltendes »Objekt« werden sechs Sänger*innen und neun Instrumentalist*innen musikalisch-szenisch miteinander interagieren und den Fragen nachgehen, wie Selbstbestimmung im digitalen Zeitalter aussehen kann, welchen digitalen Einflüssen und Veränderungen sich das Individuum aussetzt, welcher Anteil unserer »bewussten« Entscheidungen tatsächlich Ergebnis autonomen Handelns ist, ob KI zu Kreativität und Empathie fähig ist und inwieweit unsere als unveränderlich wahrgenommene Identität nicht vielmehr eine fließende, vielgestaltig-amorphe ist.
€ kostenfrei
Online (zum Teilnehmen hier klicken)
31 Mai
17:00-18:30

Vortragsreihe: Darstellende Künste – Jascha Viehstädt

Jascha Viehstädt arbeitet an der Schnittstelle zwischen Tanz, Software, Körperlichkeit und Code. Er studierte klassischen und zeitgenössischen Tanz in Hamburg und schloss sein Studium am HZT Berlin und an der UDK Berlin mit dem MA Choreografie ab. Er arbeitet regelmäßig mit der Düsseldorfer Choreografin Chikako Kaido (DE / JP) zusammen und produziert gemeinsam Arbeiten mit dem Choreographen Raymond Liew Jin Pin (DE / MY). Er war Gründungsmitglied und Choreograph der Berliner Dokumentarfilm-Performancegruppe Costa Compagnie, mit der er intermediäre Methoden der choreographischen Arbeit entwickelte und globale Transformationsprozesse in Krisenregionen untersuchte. In seinen eigenen Arbeiten beschäftigt sich Jascha mit den vielseitigen Facetten von realen und virtuellen Räumen und Körpern darin und erforscht ihre Verflechtung - durch einen offenen Zugang über formlose, körperliche Zustände und der obsessiven Suche nach klaren Strukturen darin. Zudem setzt er sich mit der Flüchtigkeit von Bewegung, Formalismen im Code und deren gegenseitigen Beeinflussung auseinander. Die Arbeit Deep.Dance des Hamburger Choreographen Jascha Viehstädt, die komplett von einer künstlichen Intelligenz geschaffen wurde, fokussiert sich auf eine noch große Unbekannte in der Forschung an menschlicher Intelligenz und künstlich intelligenter Software: Die Kreativität. Was ist Kreativität und lässt sie sich mit Maschinen herstellen? Deep.Dance konfrontiert die Macher*innen und Beobachter*innen mit den Fragen: Was geschieht, wenn die*der Choreograph*in nicht ein Mensch, sondern eine Software ist? Was bedeutet es, wenn der vielleicht menschlichste aller Vorgänge - der kreative Prozess - von einer Maschine übernommen wird? Der Vortrag behandelt Potential und Grenzen des Einsatzes von künstlichen neuronalen Netzwerken, Wahrscheinlichkeitsrechnung und der Analyse großer Datenmengen als Ersatz künstlerischer Schaffensprozesse. Ein anschließender Austausch stellt die zukünftige Rolle von kreativer Körperlichkeit im 21. Jahrhundert im Spannungsfeld zwischen Code, Kunst, Netzwerken und Körper zur Diskussion.
€ kostenfrei
Online (zum Teilnehmen hier klicken)
07 Jun
17:00-18:30

Vortragsreihe: Kulturbetrieb und Kreativwirtschaft – Yannick Hofmann

Yannick Hofmann lebt und arbeitet als Medienkünstler und Kurator in Karlsruhe. Viele seiner Arbeiten verhandeln technik-ethische Aspekte, die über das einzelne Kunstwerk hinausgehen und den sozialen Raum betreffen. Als künstlerischer Leiter des Projekts intelligent.museum arbeitet er seit 2020 mit einem Team von Softwareentwickler*innen und Expert*innen für museale Besucher*innenforschung an hybriden Formaten und Anwendungen für das Museum der Zukunft. Sein Ziel ist es, das Museum zu revolutionieren und zu einem Ort des Erlebens und Experimentierens zu machen, zu einem sozialen Raum, in dem Kunst, Wissenschaft, Technologie und öffentlicher Diskurs zusammenkommen. Bevor er 2022 ans Deutsche Museum kam, arbeitete er in stellvertretender Leitung für die künstlerische Forschung und Produktion des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Das Projekt "intelligent.museum" am Deutschen Museum Nürnberg und dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe nutzt den Ausstellungsraum als "Sandbox", um eigene museale KI-Prototypen zu entwickeln. Das Ziel besteht darin, die Technologien zu entmystifizieren und ethische Diskurse zu fördern. Dabei wird untersucht, ob KI dazu beitragen kann, Ausstellungen inklusiver und barrierefreier zu gestalten. Der Medienkünstler und Kurator Yannick Hofmann möchte im Rahmen des Projekts sowohl die Chancen und Potentiale als auch die Risiken und Nebenwirkungen von KI im Museumskontext verdeutlichen. Darüber hinaus soll gezeigt werden, wie Kunst- und Kulturinstitutionen zur nachhaltigen Entwicklung von Zukunftstechnologien beitragen können. (Foto: © Felix Grünschloß; ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe)
€ kostenfrei
Online (zum Teilnehmen hier klicken)